Adlergasse 10, Linz

Adlergasse 10, Linz Geschichte

Tusche auf Papier, 40×40 cm

Das Haus Adlergasse 10 in Linz ist ein bemerkenswertes Zeugnis städtischer Geschichte, das viele Epochen und unterschiedliche Nutzungen widerspiegelt. Die erste urkundliche Erwähnung des Gebäudes stammt aus dem Jahr 1595. Bereits vor 1660 war es im Besitz des Baumeisters Jacob Allio. In den folgenden Jahrhunderten prägte das Haus verschiedene Funktionen und Nutzungen. Besonders hervorzuheben ist die Zeit zwischen 1710 und 1824, in der es unter dem Namen „Hutmacherhaus“ bekannt war. Die sogenannte „Hutmachergerechtigkeit“, also das Recht zur Ausübung des Hutmacherhandwerks, wurde im Jahr 1802 ausdrücklich erwähnt – ein Hinweis auf die Bedeutung des Handwerks in diesem Gebäude.

Im Jahr 1910 wurde das ursprüngliche Haus abgerissen und durch ein neues Wohn- und Geschäftshaus ersetzt, das von der Oberösterreichischen Baugesellschaft errichtet wurde. Der Neubau im Stil des Späthistorismus zeigt eine trockene, schematische neobarocke Fassadengestaltung mit fünf Geschossen und einer klar gegliederten Achsstruktur zur Adlergasse und zur Rathausgasse hin. Einige architektonische Elemente des alten Hauses, wie spätgotische Fenster- und Türgewände oder Balkenteile aus dem 17. Jahrhundert, wurden beim Bau der Rosenburg in Linz (1908/09) wiederverwendet – was auf den historischen und künstlerischen Wert des ursprünglichen Baus hinweist.

Ein besonders bedeutender Abschnitt in der Geschichte des Hauses ist seine Nutzung durch die jüdische Gemeinde in Linz. Im Jahr 1851 wurde der Gemeinde die Abhaltung von Privatgottesdiensten in der Adlergasse 10 offiziell gestattet. Es wird angenommen, dass auch Religionsunterricht in diesen Räumlichkeiten stattfand. Diese Nutzung fällt in die Phase der Etablierung der jüdischen Gemeinde in Linz im 19. Jahrhundert und dokumentiert deren Bemühungen um religiöse und gesellschaftliche Präsenz in der Stadt.

Heute ist das Haus in vielfältiger Weise genutzt. Es beherbergt das Architekturbüro von Mag. Ludwig Landskron, einem renommierten Architekten, der unter anderem zahlreiche Filialen der Raiffeisenbank sowie Kindergärten und Wohnbauten in Linz gestaltet hat. Er erwarb in den 1980er-Jahren im Zuge der Altstadtsanierung eine Wohnung in dem Gebäude und gestaltete das zuvor als Rumpelkammer genutzte Dachgeschoss zu einer großzügigen Dachterrassenwohnung um. Neben dem Architekturbüro befinden sich im Gebäude auch die Linzer Zweigstelle des Vereins „Lebensbutler“, der soziale Dienste anbietet, sowie das Honorarkonsulat der Ukraine.

Am Beginn des 21. Jahrhunderts waren im linken Erdgeschoss die Schauräume der „Galerie Fröhlich“ bis 2011 beheimatet, danach „Crossroads“, ein unabhängiger christlicher Buchladen, und anschließend betrieb in diesen Räumen Edi Pesendorfer sein „Zollamt„, ein luxuriöses Modegeschäft. Heute findet sich dort mit „Gletscher“ ein Dienstleistungsbetrieb für Markenentwicklung & Gestaltung, der Verbindungen zwischen Menschen und Marken herstellen will. Im rechten Erdgeschoß betrieb Sonja Schauer einige Jahre ihr „StoffART„, ein Stoffgeschäft der besonderen Art, dem aktuell das „WARDROBE N°2“ nachgefolgt ist, das exklusive Secondhandmode anbietet.

Das Haus steht in der Adlergasse, einer der ältesten Straßen von Linz, die ursprünglich als Verlängerung der Badgasse bis zur Stadtmauer reichte und dort als Sackgasse endete. Historisch trug die Gasse verschiedene Namen, darunter auch die volkstümliche und derbe Bezeichnung „In der Arschgarben“, die auf eine lokale Legende aus der Zeit des Bauernkriegs zurückgeht. Der Name bezog sich angeblich auf einen Hinterhalt gegen das Bauernheer unter Stefan Fadinger im Jahr 1626, bei dem die aufständischen Bauern in dieser Sackgasse geschlagen und vertrieben wurden.

Heute ist die Adlergasse eine ruhige, kurze Gasse mit einigen sanierten Bürgerhäusern spätgotischen Ursprungs. Der namensgebende Gasthof „Goldener Adler“ wurde 1939 im Zuge der Errichtung der Brückenkopfgebäude abgerissen. In der Gasse befinden sich auch heute noch kleine Lokale wie das „Indisch“ (derzeit geschlossen) und das „Leopoldistüberl“ (derzeit geschlossen) sowie versteckt am Ende die Keramikwerkstätte „Montmartre“.

Insgesamt steht das Haus Adlergasse 10 exemplarisch für die historische Entwicklung der Linzer Innenstadt – vom frühneuzeitlichen Bürgerhaus über ein traditionsreiches Handwerkerhaus bis hin zum zeitgemäß genutzten Stadthaus mit kultureller, politischer und sozialer Funktion. Es verbindet architektonisches Erbe, städtische Transformation und persönliche Geschichten zu einem lebendigen Teil der Stadtgeschichte.

Quelle Dehio Linz: „Nr. 10 (Rathausgasse Nr. 7): Urk. 1595, vor 1710-1824 Hutmacher. Spathistorist. Neubau der Oö. Baugesellschaft 1910, seither mit dem Haus Rathausgasse Nr. 7 durch gemeinsames Treppenhaus verbunden. Der Rathausgassentrakt unter Beibehaltung des mittelalterlichen Kellers nach Plänen von Johann Rueff 1849/50 neu erb. Die frühhistorist. Fassade ebenerdig mit Rundbogenöffnungen, in den OG gerade verdachte Fenster und mächtiges Konsolgesims. Adlergassenseitig hohe Fassade in neobar. Formen (1910) mit Riesenlisenengliederung. – Innen ellipsoide Treppenhäuser um offene Mitte, die gusseisernen Stiegengeländer sowie einige Türen aus der Bauzeit.“

Tusche auf Papier, 40×40 cm

Acryl auf Leinenkarton, 60×60 cm, 2019


Aus der Geschichte des Hauses Adlergasse 10

Im Jahr 1888 besaß das Ehepaar Ferdinand und Anna Pfaffel im Erdgeschoß einen Wein- und Schnapsladen. Die Schenke erregte infolge ihrer versteckten Lage, mit Ausnahme der solche Lokale besuchenden Individuen, gar wenig die Aufmerksamkeit der Passanten (Linzer Tages-Post). Am 29. Dezember 1888 herrschten Schnee und Kälte in Linz. Da wurde Ferdinand Pfaffel in seiner Branntweinschenke gegen 7 Uhr abends von seiner Gattin tot aufgefunden. Der 62-Jährige war mit einem Stein erschlagen worden. Zusätzlich hatte ihm der vorerst unbekannte Täter mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten. Der Stein lag noch im Geschäft. Außerdem fehlten Bargeld, Schmuck, Bilder, weitere Wertgegenstände und Schnaps. Als Zeitpunkt des Mordes wurde die Stunde zwischen 6 und 7 Uhr abends eingegrenzt, denn um 6 Uhr war „behufs Controle – die Schenke wurde tagsüber des öfteren durch die Sicherheitsorgane controliert – ein Wachmann in derselben, um Nachschau zu halten. Zu diesem Zeitpunkt saß Pfaffel alleine und Zeitung lesend an einem Tisch“ (Linzer Tages-Post).
Hinweise auf den Täter ergaben sich erst ein paar Tage später. Am 3. Jänner 1889 meldete sich ein Wiener Hausbesitzer bei der Polizei: Ein Untermieter namens Josef Steiger sei zum Tatzeitpunkt abgängig gewesen, und als er zurückkam, habe er die Miete mit Bargeld und Schnaps für einige Monate im Voraus bezahlt. Obendrein seien auf seiner Hose noch Blutflecken zu sehen gewesen, was den Wiener Hausbesitzer stutzig machte. Der vorbestrafte Steiger wurde verhaftet und verhört. In seinem Besitz fand die Polizei einen Teil der gestohlenen Gegenstände. Steiger leugnete die Tat zunächst hartnäckig, war nach drei Wochen aber geständig. Die Gerichtsverhandlung fand im Landesgericht am 15. April 1889 statt. Dort wurde er wegen Raubmordes an Pfaffel und mehrerer Einbrüche zum Tode durch den Strang verurteilt. Am Morgen des 22. Mai wurde Steiger vom Scharfrichter Seifried im linken Hof des Landesgerichtes unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehängt. Es war die letzte Hinrichtung in Linz nach österreichischem Recht, obwohl die Todesstrafe immer noch zugelassen war.

Café Meier, Pfarrplatz 7 in Linz

Café Meier, Pfarrplatz 7 in Linz
Mischtechnik auf Papier, 40×40 cm

Das Café Meier am Pfarrplatz 7 in Linz ist ein traditionsreiches Kaffeehaus mit eigener Rösterei, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1998 einen festen Platz in der Linzer Kaffeehauskultur einnimmt. Von Anfang an wurde Wert auf Eigenständigkeit gelegt. Ein entscheidender Impuls für die eigene Kaffeerösterei war eine Reise nach Mittelamerika, bei der die Betreiber auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Kaffeebauern aufmerksam wurden. Dies führte zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema Kaffee und schließlich zur Entscheidung, den Kaffee selbst im Haus zu rösten. Das Ziel war es, direkt mit den Bauern zusammenzuarbeiten und somit fairen Handel zu unterstützen.

Im September 2023 feierte es sein 25-jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Fest unter dem Motto „Pura Vida“, das musikalisch von Bands wie „New Ohr Linz“, dem Duo Attwenger und der Blasmusik Pöstlingberg begleitet wurde.

Altwiener Kaffeehausflair: Das Café besticht durch seine zeitlose Einrichtung mit Marmortischen, mit Leder gepolsterten Stühlen und eben solchen Bänken, und einem schwarzen Klavier. Es verfügt über zwei Eingänge – einen am Pfarrplatz und einen zur Zollamtstraße – und erstreckt sich über die gesamte Hausbreite. Die Räumlichkeiten umfassen einen großen, hellen Raum im Kaffeehausstil sowie ein langgestrecktes Gewölbe, das an die ersten Kaffeehäuser erinnert.

Hauseigene Kaffeerösterei: Das Café Meier betreibt eine eigene Rösterei, in der ausschließlich hochwertige Arabica-Bohnen aus dem Hochland Mittel- und Südamerikas sowie Afrikas verarbeitet werden. Der Rohkaffee stammt von kleinen Bauernkooperativen, die fair entlohnt werden. Die Bohnen werden ohne chemische Düngemittel angebaut und in kleinen Chargen frisch geröstet, um das Aroma zu bewahren. Es werden verschiedene sortenreine Röstungen und Mischungen angeboten, darunter Kaffees aus Mexiko-Chiapas, Uganda, Äthiopien, Honduras und Indien, sowie koffeinfreier Kaffee und sogar Dinkelkaffee.

Handyfreie Zone: Um eine entspannte Atmosphäre zu fördern, bittet das Café seine Gäste, auf die Nutzung von Handys und Laptops zu verzichten. Stattdessen lädt es dazu ein, sich auf Gespräche, Schachpartien oder das Lesen eines Buches zu konzentrieren.

Bookcrossing-Zone: Im oberen Bereich des Cafés befindet sich ein offizielles Bücherregal (OBCZ), das zum Tauschen und Mitnehmen von Büchern einlädt.

Kulturelles Angebot: Das Café bietet auch Lesungen und Klavierabende an, was seine Rolle als Ort der Begegnung und Kultur unterstreicht. Internationale Tageszeitungen liegen zum Lesen bereit.

Kulinarisches Angebot: Neben fair gehandeltem Bio-Kaffee bietet das Café hausgemachte Mehlspeisen, saisonale Speisen und Frühstück bis 15:00 Uhr an. Besonders beliebt ist das Ingwer-Zitrone-Getränk.

Gastgarten: In den wärmeren Monaten können Gäste im sonnigen Gastgarten am Pfarrplatz verweilen und die entspannte Atmosphäre genießen. Auch im Winter ist der Gastgarten teilweise in Betrieb.

Öffnungszeiten: Das Café ist täglich geöffnet – von Montag bis Samstag von 8:00 bis 24:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 9:00 bis 24:00 Uhr. Sperrtage: Weihnachten, Ostern, Neujahr.

Auszeichnungen: Das Café Meier wurde unter anderem vom Falstaff Café Guide mit „2 Kaffeetassen“ und 89 Punkten bewertet, was die hohe Qualität des Kaffees und des Gesamtkonzepts unterstreicht.

Das Café Meier vereint traditionelles Kaffeehausambiente mit modernem Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft. Es ist ein Ort der Entschleunigung und des Genusses, der sowohl für Einheimische als auch für Besucher eine besondere Adresse in Linz darstellt.

Homepage: https://cafe-meier.at/
Adresse: Pfarrplatz 7, 4020 Linz
Telefon: 0732 | 77 87 88
Mail: Cafe-Meier@gmx.at


Geschichte

Das Gebäude, in dem das Café Meier beheimatet ist, ist als das Herstorfer-Haus bekannt, ein denkmalgeschütztes Bürgerhaus mit einer langen Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Im Jahr 1688 erwarb der Schiffmeister Johann Koppenjäger einen städtischen Stadel und errichtete an dessen Stelle das heutige Gebäude. Das Haus wurde in der damals modernen Form mit einem ornamentierten Flacherker gestaltet, der auf toskanischen Säulen ruht. Bemerkenswert ist, dass die Westwand des Hauses ein Teil der ehemaligen Stadtmauer ist, was die historische Bedeutung des Standorts unterstreicht. Vor 1749 ging das Haus in den Besitz des Steinmetzmeisters Johann Michael Herstorfer über, nach dem es heute benannt ist. Herstorfer vermietete Teile des Hauses regelmäßig an Schauspieler des nahegelegenen Wassertheaters und führte darüber sorgfältig Buch. Diese Aufzeichnungen sind bis 1783 erhalten geblieben und bieten einen Einblick in das kulturelle Leben der damaligen Zeit.

Herstorfer-Haus-Linz

Das Gebäude erstreckt sich mit einer zweiten Front zur Zollamtstraße 26 und präsentiert sich als schlichtes, aber stilvolles Bürgerhaus. Der ornamentierte Flacherker und die toskanischen Säulen verleihen dem Haus ein elegantes Erscheinungsbild. Die Integration der Stadtmauer in die Westwand des Hauses ist ein einzigartiges Merkmal, das die Verbindung zwischen dem Gebäude und der Stadtgeschichte von Linz verdeutlicht. Das Herstorfer-Haus ist als denkmalgeschütztes Objekt registriert und trägt die Objekt-ID 37719. Es zählt zu den bedeutenden historischen Bürgerhäusern in der Linzer Innenstadt und ist Teil des kulturellen Erbes der Stadt.


Text & Musik: W. S.  & MakeBestMusic
Arrangement: Werner Stangl, Linz
Songtext: Forget the mirrors

 

Eingangstor Francisco Carolinum Linz

Tusche auf Papier, 40×40 cm

Vor dem Hauptportal am Garteneingang des Francisco Carolinum Linz ist ein freistehendes Tor aufgestellt. Zwei reich gegliederte Granitpfeiler mit toskanischen Säulen und Gebälk mit Triglyphen werden von plastischen Adlern bekrönt, die in ihren Pranken Ornamente mit dem Bindenschild und dem Wappen von Niederösterreich halten. Zwischen den Pfeilern befindet sich ein doppelflügeliges Schmiedeeisengitter. Über dem geschwungenen Abschluss ein reich gegliederter Aufsatz. In dessen Mitte die verschlungenen Buchstaben MARIAT(heresia). Ursprünglich befand sich das 1769 errichtete Portal vor der Brücke, die über den Stadtgraben zum südlichen Landhaustor führte. Nach dem Brand des Landhauses 1800 und als der Stadtgraben anschließend aufgeschüttet wurde, kam das Portal in den Hof des Landestheaters und 1899 an seinen heutigen Standort.

Als Haus für Fotografie und Medienkunst bietet das Francisco Carolinum Ausstellungen von traditioneller Fotografie bis hin zu experimenteller Medienkunst, wobei es für Grenzüberschreitungen und innovativen Perspektiven bekannt ist. Das Francisco Carolinum hebt sich durch seine Fähigkeit hervor, aktuelle Entwicklungen in den Kunstformen aufzugreifen und sie in einen breiteren kulturellen und sozialen Kontext zu integrieren. Neben seiner Rolle als Ausstellungsraum fungiert das Francisco Carolinum auch als Plattform für Austausch und Diskussion, was seine internationale Reputation weiter festigt. Es fördert das Verständnis und die Wertschätzung von Medienkunst und Fotografie durch ein vielfältiges Programm, das Führungen, Workshops und Vorträge umfasst. Als Treffpunkt für Künstler, Kritiker und Kunstliebhaber aus aller Welt trägt es wesentlich zur kulturellen Landschaft Österreichs bei und stärkt den internationalen künstlerischen Austausch.

Das Francisco Carolinum wurde nach Plänen der Düsseldorfer Architekten Otto von Els und Bruno Schmitz erbaut, durch Kaiser Franz Joseph I. am 29. Mai 1895 eröffnet. Die Bauführung besorgte der Linzer Architekt Hermann Krackowizer. Schmitz, der künftig alleine für den Bau verantwortlich zeichnete, griff die Idee des Zentralbaus auf, der erstmals im Museum der bildenden Künste in Leipzig von Ludwig Lange Anwendung gefunden hatte. Ende 1892 waren die Bauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Im Januar 1893 begann die Aufstellung der Sammlungen.

Mit der Eröffnung des Francisco Carolinum 1895 übersiedelte auch die Landesgalerie in das neue Museumsgebäude. Sie war dadurch, knapp vierzig Jahre nach ihrer Gründung, erstmals sowohl räumlich als auch organisatorisch in die Struktur eines Museums eingebunden. Gleichzeitig waren die Eigentumsverhältnisse vom Kunstverein uneingeschränkt an das Land Oberösterreich übergegangen. Für die Landesgalerie wurden die Oberlichtsäle im zweiten Obergeschoß des Bauwerks adaptiert.

Erst in den 1980er Jahren wurde die Landesgalerie mit einer kontinuierlichen Ausstellungstätigkeit zur Kunst seit 1900 neu in der Museumstraße institutionalisiert. So hat sich in knapp 100 Jahren das Francisco Carolinum radikal verändert. Die ursprüngliche Dauerpräsentation unterschiedlicher Sammlungen von 1895 wurde in einem jahrzehntelangen Prozess von einem Raumkonzept für die Realisierung von Wechselausstellungen abgelöst.

Quellen

LinzWiki (o. J.). Francisco Carolinum.  https://www.linzwiki.at/wiki/Francisco_Carolinum/
Wikipedia (o. J.). Francisco Carolinum<. In Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Carolinum

Die Kirche „Hl. Drei Könige“ im Prunerstift

Tusche auf Papier, 40×40 cm

Die den Heiligen Drei Königen geweihte Kirche ist der zentrale Teil der Anlage des Prunerstiftes, der durch sein steiles Satteldach und den Dachreiter mit Zwiebelhelm (1956 erneuert) die umgebenden Flügel überragt. An der Vorderfront tritt allerdings nur der hohe geschwungene Frontgiebel in Erscheinung, da der Baukörper der Kirche erst ab dem Chor frei sichtbar ist. Glatte, durch schlichte Mauerstreifen gegliederte Wände und die halbrunde, dreigeschossige apsidenartige Sakristei bestimmen den einfachen Charakter der Außenerscheinung, die mit der schlichten Gestaltung der Flügeltrakte des Prunerstiftes eine harmonische Einheit bildet.

Die Kirche „Hl. Drei Könige“ wurde 1738 fertig gestellt und geweiht. Unter Kaiser Joseph II. wurde das Prunerstift und die dazugehörige Kirche aufgelöst. Diese wurde 1789 geschlossen und diente in der Folge als Getreidespeicher (bis 1829) und als Magazin (bis 1919). Seither ist sie als altkatholische Kirche in Verwendung.

Die Kirche Hl. Drei Könige im Prunerstift

Quellen

Stadt Linz. (n.d.). Das Prunerstift in Linz. https://stadtgeschichte.linz.at/denkmal/default.asp?action=denkmaldetail&id=779
Alt-Katholische Kirche Österreich. (n.d.). Die Kirche Hl. Drei Könige in Linz. https://www.altkatholisch.at

Botanischer Garten in Linz

Botanischer Garten in Linz

Tusche auf Papier, 40×40 cm

Bereits 1853 wurde ein Botanischer Garten beim Kollegium Aloisianum am Freinberg betrieben, einem Gymnasium des Jesuitenordens. Dieser Garten diente der botanischen Ausbildung und Forschung. Um 1900 errichtete der Verein für Naturkunde einen weiteren Botanischen Garten an der Dinghoferstraße. 1926 übernahm die Stadt Linz diese Einrichtung als öffentliche Einrichtung. Jedoch musste der Garten 1937 aufgrund des Verkaufs des Areals an den Verein der Ärzte und der Errichtung des Gebäudes der Ärztekammer für Oberösterreich weichen. Die Pflanzenbestände wurden zwar von der Stadtgärtnerei übernommen, jedoch ging ein Großteil der Pflanzen während des Zweiten Weltkriegs verloren. ​

Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte der Landesschulrat für Oberösterreich beim Bürgermeister von Linz 1946 einen Antrag auf Errichtung eines neuen Botanischen Gartens. Daraufhin wurde 1950 eine 1,8 Hektar große Fläche an der Roseggerstraße auf der Gugl für die Anlage eines neuen Gartens gewidmet. Am 5. Mai 1952 konnte der Botanische Garten schließlich an seiner heutigen Stelle von Bürgermeister Ernst Koref eröffnet werden.

Bereits 1961 wurde das Areal durch Grundankäufe erweitert. 1963 erklärte die Internationale Organisation für Sukkulentenforschung (IOS) den Botanischen Garten der Stadt Linz zum vierten europäischen Träger einer Schutz- und Typpflanzensammlung für Kakteen. 1965 wurde das erweiterte Areal eröffnet und noch im selben Jahr kam es zum zweiten Zukauf einer Grundparzelle. Ein Jahr später erreichte der Botanische Garten der Stadt Linz mit dem Anlegen des Rosengartens die heutige Größe von etwa 4,2 Hektar. ​

In den folgenden Jahren kam es zu zahlreichen Um- und Neubauten von Gewächshäusern, Arbeits- und Verwaltungsgebäuden. Im Jahr 2000 wurde der Garten durch die Errichtung einer Freiluftbühne mit 100 Sitzplätzen, eines Seminarraums und eines Cafés um die Möglichkeit der Abhaltung weiterer kultureller Veranstaltungen bereichert. Nach der Zusammenlegung des Botanischen Gartens mit der Naturkundlichen Station der Stadt Linz im Rahmen einer magistratsinternen Umstrukturierung im Jahr 2005 kam es 2007 durch die Anlage eines Naturgartens mit Insektenhotel, Bienenschaukasten, Natursteinmauer, Igel-Unterschlupf und weiterer Tierbehausungen zu einer stärkeren Betonung der Fauna im Linzer Garten. ​

Heute zählt der Botanische Garten Linz zu den herausragenden Gartenanlagen Österreichs und Europas und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Natur- und Pflanzenliebhaber.​ Die heutige Anlage erstreckt sich über rund 4,2 Hektar und bietet eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen – über 10.000 verschiedene Arten und Sorten aus aller Welt sind hier zu finden. Besonders hervorzuheben sind die fünf Glashäuser, darunter eines der größten Orchideenhäuser Europas. Der Garten hat sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem wichtigen Ort für botanische Forschung, Umwelterziehung und Naherholung entwickelt. Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen machen ihn zudem zu einem lebendigen Treffpunkt für Naturinteressierte.

 

Acryl, Aquarell, Zeichnung