Noppenteppiche werden in der Fachliteratur als Tufting-Teppiche bezeichnet, wobei bei der Herstellung Nadeln dicke, einfärbige Wollsträhnen, das Polgarn, in ein Grundmaterial, den Erstrücken einbringen. Die Nadeln sind in der Breite des Belags angeordnet und stechen gleichzeitig durch das Grundmaterial, jedoch bevor die Nadeln wieder zurückgezogen werden, wird das eingebrachte Garn von Greifern festgehalten, sodass Schlaufen bzw. Noppen, genauer Polnoppen, auf der Oberseite des Gewebes entstehen. Auf diese Weise ist ein Schlingenflorteppich entstanden, wobei die Schlingen manchmal mit einem Messer aufgeschnitten werden, sodass ein Schnittflorteppich oder Veloursteppich entsteht. Dann kann man aber nicht mehr von einem Noppenteppich sprechen. Um die eingenadelten Noppen festzuhalten, muss ein Zweitrücken oder eine Latexierung aufgebracht werden. Ungeschorener Tuft wird auch als Schlingen- oder auch Loopware bezeichnet. Durch diese spezielle Webtechnik erreicht man hier eine noppige Oberfläche, die in Form von Teppichen für moderne Wohnbereiche geeignet sind. Übrigens werden manchmal bis zu fünf Kilogramm Wolle pro Quadratmeter verarbeitet und man eine Teppichhöhe von drei Zentimeter erreichen kann. Sind sie sehr fest gewebt, kann man sie sehr gut als Sitzunterlagen auf harten Stühlen verwenden.
Übrigens plant man am Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik Ersatzgewebe nach Maß und ohne Abstoßungsreaktion in Form von Noppenteppichen zu verwenden, denn durch die spezielle Form sollen noch unentschlossenen Zellen durch nanoskopische Bio-Noppen in das gewünschte Gewebe verwandelt werden. Man will daher nanoskopische Noppenteppiche herstellen, wobei Noppen Makromoleküle sind, die mit den Makromolekülen der Zelle wechselwirken, die jene besonderen Muster enthalten, die dann der Zelle signalisieren sollen, was sie zu werden hat: Nieren- oder Leberzelle, Haut- oder Fettzelle, was in einem Körper eben so verlangt wird.
Die Hausstaubmilben zählen wie alle Milben zu den Spinnentieren, wobei weltweit etwa fünfzig Arten der Familie nachgewiesen sind, von denen knapp mehr als zehn im Hausstaub leben, nur sechs oder sieben davon häufiger. Ursprünglicher Lebensraum der Hausstaubmilben waren Vogelnester, von dort sind sie auf menschliche Behausungen übergegangen. Bei Hausstaubmilben sind die Männchen deutlich kleiner als die Weibchen, die nach dem Geschlechtsverkehr die Eier einzeln über einen langen Zeitraum verteilt ablegen. Die Lebensdauer der Weibchen reicht von etwa dreißig bis zu hundert Tagen. Die gesamte Lebensperiode vom Ei zum Geschlechtstier ist sehr variabel, dauert unter günstigen Bedingungen etwa dreißig bis fünfzig Tage, kann aber bei niedrigen Temperaturen länger dauern. Paarungsbereite Tiere finden sich durch Pheromone und bilden Gruppen. Hausstaubmilben kommen beinahe ausschließlich in menschlichen Wohnungen vor, im Freien können sie normalerweise nicht überleben, wobei Wohnungen durch in der Kleidung verschleppte Milben neu besiedelt werden. Der größte Anteil der Hausstaubmilben befindet sich im Bett, denn dort sind zu gleichen Teilen die Matratze und das Oberbett betroffen. In Teppichen, insbesondere Noppenteppichen, befinden sich normalerweise nur wenige Hausstaubmilben, wobei die hier dargestellten Exemplare zum Zweck der künstlerischen Darstellung angelockt worden waren. In anderen Substraten wie älteren Büchern können hohe Populationsdichten auftreten, die höchste Konzentration findet sich aber in Matratzen und Kopfkissen, weil dort reichlich Hautschüppchen als Futter sowie viel Feuchtigkeit vorhanden sind. Ein schlafender Mensch scheidet pro Stunde etwa vierzig Gramm Wasser mit der Atemluft und im Schweiß aus, sodass wesentliche Faktoren für die Häufigkeit von Milben Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind.
Nahrungsmangel kommt wegen des äußerst geringen Bedarfs kaum vor, aber auch der Platzbedarf ist gering. Wenn Hautschüppchen in das Innere von Schaumstoffmatratzen vorgedrungen sind, können die Tiere darin ohne weiteres leben. Angelockt durch den Sexuallockstoff kann die milbenfressende Milbe Cheyletus auftreten (rechts oben im Bild), aber auch der Bücherskorpion oder das Silberfischchen, die sich unter anderem von Hausstaubmilben ernähren. Allergieauslösende Faktoren der Milben sind ihr Kot, ihre Eier sowie Milbenreste, die sich als feiner Staub verteilen und eingeatmet werden. Eine Hausstaubmilbe produziert nach Laborbefunden geschätzt etwa zwanzig Kotkügelchen pro Tag, wobei in einem Gramm Hausstaub mehr als zweihundertfünfzigtausend solcher Kügelchen enthalten sein können.
Beim Nacktschlafen gelangen übrigens wesentlich mehr Hautpartikel direkt ins Bett, d. h., wer nackt schläft, sollte seine Bettwäsche wöchentlich wechseln. Hausstaubmilben tummeln sich vor allem in Matratzen und ernähren sich von den Hautschüppchen, die Menschen im Schlaf verlieren. Hausstaubmilben gelten nach Pollen als der zweithäufigste Auslöser von Allergien. Nur 1 bis 2 Gramm Hautpartikel reichen aus, um täglich 1,5 Millionen Hausstaubmilben satt zu machen. Bei einer Lebensdauer von drei Monaten scheiden sie das 200-fache ihres Körpergewichts an Kot aus. Trocknet dieser, zerfällt er in Staub und wird vor allem im Bett bei jeder Drehung aufgewirbelt und eingeatmet. Eine Hausstauballergie geht mit folgenden Symptomen einher: verstopfte oder laufende Nase,morgendliche Niesanfälle, brennende, juckende oder gerötete Augen, geschwollene oder tränende Augen, Schleimhautschwellung im Nasen- und Rachenraum. Wenn es warm und feucht ist, können bis zu 10 Millionen Milben in jedem Bett leben. Geht man davon aus, dass die Spinnentiere im Durchschnitt 0,4 mm lang sind, bedeutet das, dass sie aneinandergereiht eine Strecke von bis zu vier Kilometer bilden.
Übrigens: Wussten Sie, dass Hausstaubmilben ein Tagebuch führen können?
Milbentagebuch
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Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Tufting (16-12-05)
https://de.wikipedia.org/wiki/Hausstaubmilben (16-12-05)