Café Meier, Pfarrplatz 7 in Linz

Café Meier, Pfarrplatz 7 in Linz
Mischtechnik auf Papier, 40×40 cm

Das Café Meier am Pfarrplatz 7 in Linz ist ein traditionsreiches Kaffeehaus mit eigener Rösterei, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1998 einen festen Platz in der Linzer Kaffeehauskultur einnimmt. Von Anfang an wurde Wert auf Eigenständigkeit gelegt. Ein entscheidender Impuls für die eigene Kaffeerösterei war eine Reise nach Mittelamerika, bei der die Betreiber auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Kaffeebauern aufmerksam wurden. Dies führte zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema Kaffee und schließlich zur Entscheidung, den Kaffee selbst im Haus zu rösten. Das Ziel war es, direkt mit den Bauern zusammenzuarbeiten und somit fairen Handel zu unterstützen.

Im September 2023 feierte es sein 25-jähriges Bestehen mit einem dreitägigen Fest unter dem Motto „Pura Vida“, das musikalisch von Bands wie „New Ohr Linz“, dem Duo Attwenger und der Blasmusik Pöstlingberg begleitet wurde.

Altwiener Kaffeehausflair: Das Café besticht durch seine zeitlose Einrichtung mit Marmortischen, mit Leder gepolsterten Stühlen und eben solchen Bänken, und einem schwarzen Klavier. Es verfügt über zwei Eingänge – einen am Pfarrplatz und einen zur Zollamtstraße – und erstreckt sich über die gesamte Hausbreite. Die Räumlichkeiten umfassen einen großen, hellen Raum im Kaffeehausstil sowie ein langgestrecktes Gewölbe, das an die ersten Kaffeehäuser erinnert.

Hauseigene Kaffeerösterei: Das Café Meier betreibt eine eigene Rösterei, in der ausschließlich hochwertige Arabica-Bohnen aus dem Hochland Mittel- und Südamerikas sowie Afrikas verarbeitet werden. Der Rohkaffee stammt von kleinen Bauernkooperativen, die fair entlohnt werden. Die Bohnen werden ohne chemische Düngemittel angebaut und in kleinen Chargen frisch geröstet, um das Aroma zu bewahren. Es werden verschiedene sortenreine Röstungen und Mischungen angeboten, darunter Kaffees aus Mexiko-Chiapas, Uganda, Äthiopien, Honduras und Indien, sowie koffeinfreier Kaffee und sogar Dinkelkaffee.

Handyfreie Zone: Um eine entspannte Atmosphäre zu fördern, bittet das Café seine Gäste, auf die Nutzung von Handys und Laptops zu verzichten. Stattdessen lädt es dazu ein, sich auf Gespräche, Schachpartien oder das Lesen eines Buches zu konzentrieren.

Bookcrossing-Zone: Im oberen Bereich des Cafés befindet sich ein offizielles Bücherregal (OBCZ), das zum Tauschen und Mitnehmen von Büchern einlädt.

Kulturelles Angebot: Das Café bietet auch Lesungen und Klavierabende an, was seine Rolle als Ort der Begegnung und Kultur unterstreicht. Internationale Tageszeitungen liegen zum Lesen bereit.

Kulinarisches Angebot: Neben fair gehandeltem Bio-Kaffee bietet das Café hausgemachte Mehlspeisen, saisonale Speisen und Frühstück bis 15:00 Uhr an. Besonders beliebt ist das Ingwer-Zitrone-Getränk.

Gastgarten: In den wärmeren Monaten können Gäste im sonnigen Gastgarten am Pfarrplatz verweilen und die entspannte Atmosphäre genießen. Auch im Winter ist der Gastgarten teilweise in Betrieb.

Öffnungszeiten: Das Café ist täglich geöffnet – von Montag bis Samstag von 8:00 bis 24:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 9:00 bis 24:00 Uhr. Sperrtage: Weihnachten, Ostern, Neujahr.

Auszeichnungen: Das Café Meier wurde unter anderem vom Falstaff Café Guide mit „2 Kaffeetassen“ und 89 Punkten bewertet, was die hohe Qualität des Kaffees und des Gesamtkonzepts unterstreicht.

Das Café Meier vereint traditionelles Kaffeehausambiente mit modernem Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft. Es ist ein Ort der Entschleunigung und des Genusses, der sowohl für Einheimische als auch für Besucher eine besondere Adresse in Linz darstellt.

Homepage: https://cafe-meier.at/
Adresse: Pfarrplatz 7, 4020 Linz
Telefon: 0732 | 77 87 88
Mail: Cafe-Meier@gmx.at


Geschichte

Das Gebäude, in dem das Café Meier beheimatet ist, ist als das Herstorfer-Haus bekannt, ein denkmalgeschütztes Bürgerhaus mit einer langen Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Im Jahr 1688 erwarb der Schiffmeister Johann Koppenjäger einen städtischen Stadel und errichtete an dessen Stelle das heutige Gebäude. Das Haus wurde in der damals modernen Form mit einem ornamentierten Flacherker gestaltet, der auf toskanischen Säulen ruht. Bemerkenswert ist, dass die Westwand des Hauses ein Teil der ehemaligen Stadtmauer ist, was die historische Bedeutung des Standorts unterstreicht. Vor 1749 ging das Haus in den Besitz des Steinmetzmeisters Johann Michael Herstorfer über, nach dem es heute benannt ist. Herstorfer vermietete Teile des Hauses regelmäßig an Schauspieler des nahegelegenen Wassertheaters und führte darüber sorgfältig Buch. Diese Aufzeichnungen sind bis 1783 erhalten geblieben und bieten einen Einblick in das kulturelle Leben der damaligen Zeit.

Herstorfer-Haus-Linz

Das Gebäude erstreckt sich mit einer zweiten Front zur Zollamtstraße 26 und präsentiert sich als schlichtes, aber stilvolles Bürgerhaus. Der ornamentierte Flacherker und die toskanischen Säulen verleihen dem Haus ein elegantes Erscheinungsbild. Die Integration der Stadtmauer in die Westwand des Hauses ist ein einzigartiges Merkmal, das die Verbindung zwischen dem Gebäude und der Stadtgeschichte von Linz verdeutlicht. Das Herstorfer-Haus ist als denkmalgeschütztes Objekt registriert und trägt die Objekt-ID 37719. Es zählt zu den bedeutenden historischen Bürgerhäusern in der Linzer Innenstadt und ist Teil des kulturellen Erbes der Stadt.