Tusche auf Papier, 40×40 cm
Vor dem Hauptportal am Garteneingang des Francisco Carolinum Linz ist ein freistehendes Tor aufgestellt. Zwei reich gegliederte Granitpfeiler mit toskanischen Säulen und Gebälk mit Triglyphen werden von plastischen Adlern bekrönt, die in ihren Pranken Ornamente mit dem Bindenschild und dem Wappen von Niederösterreich halten. Zwischen den Pfeilern befindet sich ein doppelflügeliges Schmiedeeisengitter. Über dem geschwungenen Abschluss ein reich gegliederter Aufsatz. In dessen Mitte die verschlungenen Buchstaben MARIAT(heresia). Ursprünglich befand sich das 1769 errichtete Portal vor der Brücke, die über den Stadtgraben zum südlichen Landhaustor führte. Nach dem Brand des Landhauses 1800 und als der Stadtgraben anschließend aufgeschüttet wurde, kam das Portal in den Hof des Landestheaters und 1899 an seinen heutigen Standort.
Als Haus für Fotografie und Medienkunst bietet das Francisco Carolinum Ausstellungen von traditioneller Fotografie bis hin zu experimenteller Medienkunst, wobei es für Grenzüberschreitungen und innovativen Perspektiven bekannt ist. Das Francisco Carolinum hebt sich durch seine Fähigkeit hervor, aktuelle Entwicklungen in den Kunstformen aufzugreifen und sie in einen breiteren kulturellen und sozialen Kontext zu integrieren. Neben seiner Rolle als Ausstellungsraum fungiert das Francisco Carolinum auch als Plattform für Austausch und Diskussion, was seine internationale Reputation weiter festigt. Es fördert das Verständnis und die Wertschätzung von Medienkunst und Fotografie durch ein vielfältiges Programm, das Führungen, Workshops und Vorträge umfasst. Als Treffpunkt für Künstler, Kritiker und Kunstliebhaber aus aller Welt trägt es wesentlich zur kulturellen Landschaft Österreichs bei und stärkt den internationalen künstlerischen Austausch.
Das Francisco Carolinum wurde nach Plänen der Düsseldorfer Architekten Otto von Els und Bruno Schmitz erbaut, durch Kaiser Franz Joseph I. am 29. Mai 1895 eröffnet. Die Bauführung besorgte der Linzer Architekt Hermann Krackowizer. Schmitz, der künftig alleine für den Bau verantwortlich zeichnete, griff die Idee des Zentralbaus auf, der erstmals im Museum der bildenden Künste in Leipzig von Ludwig Lange Anwendung gefunden hatte. Ende 1892 waren die Bauarbeiten weitgehend abgeschlossen. Im Januar 1893 begann die Aufstellung der Sammlungen.
Mit der Eröffnung des Francisco Carolinum 1895 übersiedelte auch die Landesgalerie in das neue Museumsgebäude. Sie war dadurch, knapp vierzig Jahre nach ihrer Gründung, erstmals sowohl räumlich als auch organisatorisch in die Struktur eines Museums eingebunden. Gleichzeitig waren die Eigentumsverhältnisse vom Kunstverein uneingeschränkt an das Land Oberösterreich übergegangen. Für die Landesgalerie wurden die Oberlichtsäle im zweiten Obergeschoß des Bauwerks adaptiert.
Erst in den 1980er Jahren wurde die Landesgalerie mit einer kontinuierlichen Ausstellungstätigkeit zur Kunst seit 1900 neu in der Museumstraße institutionalisiert. So hat sich in knapp 100 Jahren das Francisco Carolinum radikal verändert. Die ursprüngliche Dauerpräsentation unterschiedlicher Sammlungen von 1895 wurde in einem jahrzehntelangen Prozess von einem Raumkonzept für die Realisierung von Wechselausstellungen abgelöst.
Quellen
LinzWiki (o. J.). Francisco Carolinum. https://www.linzwiki.at/wiki/Francisco_Carolinum/
Wikipedia (o. J.). Francisco Carolinum<. In Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Carolinum